Die Alte Kirche 1594 erbaut und 1781 erweitert hatte sich als viel zu klein erwiesen. Sie war für 350 Personen gedacht und verfügte nach der Erweiterung über 450 Plätze. Im Rahmen des neuen Baus der jetzigen St. Laurentius Kirche im „frühgotischen Stil“ mit nur einem Turm, nämlich dem seitherigen, aufgestockt auf 54 m, wurde die Alte Kirche im Frühjahr 1880 innerhalb von 5 Wochen abgerissen.

Die feierliche Grundsteinlegung fand am 27 Juli 1880 statt, nachdem die Umfassungsmauern schon bis zur Fensterbankhöhe ausgeführt waren.

In den Grundstein wurden 2 Pergamentrollen eingemauert mit folgendem Inhalt: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, im Jahre des Heils, 1880, dem 27. Juli, unter dem glorreichen Pontifikat Leos des XIII, unter der segensreichen Regierung Karls des Ersten von Württemberg und als Dr. Carl Joseph Hefele, Bischof der Diözese Rottenburg war, wurde der Grundstein zur römisch-katholischen Pfarrkirche in Deißlingen gelegt.“ Weiter hin wurde beigefügt: „Eine Fotographie der früheren Pfarrkirche, deutsche Münzen und die Felderzeugnisse Dinkel, Gerste und Hafer.“

Am 13. November 1880 verkündeten Gewehrschüsse die Vollendung des Mauerwerkes am Turm und schon nach vier Tagen war die Pyramide aufgelegt. Das Kreuz, die kupferne Kapsel mit einer Pergament-Urkunde über den Bau und der Han zieren seit 8 Dezember 1880 den Turm, der bis zu seiner Spitze 56,6 m misst.

Im Dezember 1882 weihte Dekan Maier aus Dunningen im Auftrag des Bischofs die neue Kirche provisorisch ein. Der Bischof selbst holte die Konsekration ein halbes Jahr später nach.

Im Jahre 1913 fand die erste größere Außenrenovation statt, bei den Schäden durch ein Erdbeben im Jahr 1911 beseitig wurden. In den Jahren 1939 bis 1946 vollzog sich im Innern der Kirche eine bedeutsame Umgestaltung und Renovation. Ein völlig neuer Chor mit einem Großen Holzkreuz als Mittelpunkt entstand. 1960 leitete Pfarrer Alfons Stegmeier eine grundlegende und großzügige Innen- und Außenrenovation ein, bei der in nahezu fünfjährige Bauzeit vom Fußboden bis zum Dach, von den Haupt- und Seiteneingängen bis zur Kanzel, Orgel und Empore alles erneuert wurde. Die letzte Renovation packte mann 2009 an bei dem der gesamte Innenraum samt sakralen Gegenständen neu gestaltet wurde.

 

Ihre besondere Atmosphäre verdankt die Kirche aber der Harmonie aus Licht, Farbe und Struktur, die von den Glasbaufenstern des Chores ausgeht.